Kürzlich hatte der Vorstand der Bürgerliste / Freie Wählergemeinschaft Linsengericht zur diesjährigen Jahreshauptversammlung unter Corona-Bedingungen in den Bürgersaal Eidengesäß eingeladen. Begrüßt wurden die erschienenen Mitglieder vom Vorsitzenden Heinz Breitenbach, der besonders Ehrenbürgermeister Theodor Ratzka, sowie Joachim Ludwig (GNZ) hervorhob und sodann die fristgerechte Einladung und Beschlussfähigkeit der Versammlung feststellte.

Neben den Listenaufstellungen für die Bewerberinnen und Bewerber zur Kommunalwahl am 14. März für die Gemeindevertretung und die Ortsbeiräte Altenhaßlau, Eidengesäß, Geislitz, Großenhausen und Lützelhausen (wir berichteten) standen natürlich auch die normalen Tagesordnungspunkte einer Jahreshauptversammlung auf der Tagesordnung. Für die Umsetzung des erstmals notwendigen Hygienekonzeptes waren Gisela Bohlender, Klaus Balzer und Sebastian Dein verantwortlich, die die Mitglieder mit Desinfektionsmitteln und jeweils eigenen Kugelschreibern begrüßten und als Schriftführer der Versammlung wurde zu Beginn Professor Dr. Matthias Rohde bestimmt.

Heinz Breitenbach berichtete in seinem Jahresbericht als 1. Vorsitzender von den umfangreichen Vorbereitungen der Kommunalwahl durch den Vorstand, der gemäß dem einstimmigen Votum der Mitgliederversammlung auch gleichzeitig als Wahlvorbereitungsausschuss fungiert, in dem aber auch weitere engagierte Mitglieder mitarbeiten können und sollen. Er blickte auf den zum Abschluss der Fastnachtszeit 2020 noch stattgefundenen kommunalpolitischen Aschermittwoch im Geislitzer Hasenheim zurück, doch danach mussten wie überall eine Vielzahl von Veranstaltungen abgesagt werden, wie zum Beispiel der Bürgerlisten-Familientag am 3. Oktober.

Auch hatte der Virus deutliche Auswirkungen auf die kommunalpolitische Arbeit im Linsengericht, dennoch habe die Bürgerliste mit der Besichtigung der Verbandskläranlage in Gründau, der Erarbeitung und Verteilung einer Broschüre „Wir informieren“ in allen Ortsteilen und verschiedenen Anträgen in den gemeindlichen Gremien, beispielsweise zur Vereinsförderung, weitere Schwerpunkte gesetzt. In den letzten Monaten stand dann die Aufstellung des gemeindlichen Haushaltes 2021 im Vordergrund, zu dem es eine Klausurtagung der Fraktion mit Gemeindekämmerer Werner Braun gab.

Heinz Breitenbach übergab im Anschluss das Wort an Kassierer Klaus Balzer, der nun seinen Kassenbericht hielt und über die größten Einnahme- und Ausgabepositionen Rechenschaft ablegte. Kassenprüfer Karlfred Seifert, der die Kasse gemeinsam mit Udo Höflich geprüft hatte, bescheinigte Klaus Balzer eine einwandfreie Kassenführung und beantragte die Entlastung des gesamten Vorstandes, die von der Versammlung auch einstimmig bestätigt wurde.

Im Rahmen der Listenaufstellungen wurden sodann Dirk Seybold und Ruben Hundhausen zu Stimmzählern, Rainer Gerst und Theodor Ratzka als Vertrauenspersonen, sowie Klaus Balzer und Sebastian Dein als deren Stellvertreter jeweils einstimmig gewählt.

Anschließend erläuterte Heinz Breitenbach kurz die Hintergründe für die vorgesehene Änderung der Satzung, die nach kurzer Aussprache einstimmig von den Mitgliedern beschlossen wurde und nun neben dem bisherigen Logo der Bürgerliste / FWG Linsengericht ein neues und moderneres Logo, welches an die Logos der Freien Wähler in Hessen und im Main-Kinzig-Kreis angelehnt ist, enthält.

In seinem Bericht als Fraktionsvorsitzender sprach Heinz Breitenbach nun zahlreiche aktuelle politische Themen an, die intensiv diskutiert wurden, insbesondere die Großprojekte neuer Kindergarten in Altenhaßlau, mit dessen Standort und dem eventuell nicht fließenden Zuschuss die BGL nach wie vor nicht glücklich ist und dem wichtigen, aber ebenfalls kostenintensiven Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Eidengesäß.

Das Gewerbegebiet „Am Weinberg“ bei Lützelhausen sei auch von der Bürgerliste mitgetragen worden und notwendig, dennoch bestehe auch hier finanziell eine Diskrepanz im gemeindlichen Haushalt zwischen den Einnahmen aus den Grundstücksverkäufen und den Ausgaben in das Kanalnetz und den Straßenbau.

Für nicht nachvollziehbar halten die Freien Wähler das plötzlich von den Mehrheitsfraktionen aufgebrachte Thema Rathausneubau bzw. neues Gemeindezentrum am neuen Friedhof Altenhaßlau, nachdem man in den letzten Jahren rund eine Million Euro in den dortigen Bürgersaal investiert habe. Die Bürgerliste mache sich weiterhin für eine Sanierung des Gremp´schen Hauses in der Hauptstraße stark, durch das das Rathaus im Hinblick auf Büroräume zu einem günstigeren Preis und ohne weiteren Flächenverbrauch „auf der grünen Wiese“ entlastet werden und der Ortskern langfristig aufgewertet werden könne.

Finanziell gesehen warnte Breitenbach SPD und Grüne vor zu vielen kreditfinanzierten Investitionen, da auch die Personalkosten der kommenden Jahre durch die neue 6-gruppige Kindertagesstätte die Gemeindekasse dauerhaft stark belasten werde und Steuererhöhungen im Prinzip schon jetzt unabdingbar seien, diesen Fraktionen aber offenbar nicht in ihr Wahlkampfkonzept passten.

Danach erläuterte er den Anwesenden noch die Umsiedlung zweier Märkte in Altenhaßlau, durch die am Stadtweg ein Ärzte- und Dienstleistungszentrum mit seniorengerechtem und betreutem Wohnen entstehen soll – ein Thema, welches die Freien Wähler bereits vor vielen Jahren gerne im Rahmen des „Dependance-Modells“ der Alten- und Pflegezentren des Main-Kinzig-Kreises gGmbH gemeinsam mit dieser und einigen Nachbarkommunen umgesetzt hätten, da schon damals rund 50 Pflegeplätze im Linsengericht fehlten.

Abschließend dankte Breitenbach den Mitgliedern für den harmonischen Versammlungsverlauf und teilte die in den nächsten Monaten folgenden Wahlkampfaktivitäten mit, die sich – nicht nur, aber auch wegen der Corona-Pandemie – auch auf den von Ruben Hundhausen betreuten Social-Media-Bereich und die ebenfalls von ihm gemeinsam mit Sebastian Dein betreute neue Homepage www.buergerliste-linsengericht.de erstrecken werden. In seinem Schlusswort wünschte der Vorsitzende allen Mitgliedern, Freunden und Familien ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.