29.12.19

Kurz vor Weihnachten ehrte Landrat Thorsten Stolz (SPD) mit Karlfred Seifert einen langjährigen Altenhaßlauer Vereinsvertreter und Kommunalpolitiker mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen.
Vorgeschlagen wurde er von den heimischen Freien Wählern der Bürgerliste Linsengericht, der er schon seit vielen Jahrzehnten angehört und die er in verschiedensten Gemeindegremien ununterbrochen seit 1993 ehrenamtlich vertritt.
Bürgerlisten-Vorsitzender Heinz Breitenbach hatte den Antrag für den Landesehrenbrief detailliert vorbereitet und dafür Seiferts Tätigkeiten auch bei der Freiwilligen Feuerwehr Altenhaßlau, dem Kultur-, Sport- und Geselligkeitsverein „Fidelio“ und der Folkloregruppe Linsengericht abgefragt. „Ich freue mich sehr, dass wir zusammen mit diesen drei Vereinen einen sehr gut untermauerten Antrag an den Main-Kinzig-Kreis und das Land Hessen stellen konnten, der dann auch in Rekordzeit die Zustimmung aus der Landeshauptstadt Wiesbaden bekam“, so Breitenbach, der zu dieser Ehrung zahlreiche Gäste in den Räumen des Heimat- und Geschichtsvereins begrüßen konnte.
Dort nahm Landrat Thorsten Stolz die Verleihung des Landesehrenbriefes und einer entsprechenden Anstecknadel vor und wunderte sich bei seiner Laudatio und einem Rückblick auf Seiferts lange Tätigkeitenliste mit einem Augenzwinkern darüber, warum dieser den Ehrenbrief nicht schon lange bekommen habe. Eine Aufzählung aller Tätigkeiten von Karlfred Seifert würden den Rahmen sprengen, es folgt aber eine chronologische Übersicht: Im Jahr 1969 begann er seine nun über 50 Jahre währende „ehrenamtliche Laufbahn“ als Mitglied der Folkloregruppe Linsengericht und auch in der damals neu gegründeten Altenhaßlauer Jugendfeuerwehr als sogenannter „gestiefelter Kater“, aus der er später für über 25 Jahre in die Einsatzabteilung aufstieg und auch für drei Jahre als Stellvertretender Wehrführer aktiv war. Markus Mayer dankte als Vorsitzender des Feuerwehrvereins stellvertretend für die gesamte Feuerwehr für die langjährige tolle Zusammenarbeit und freute sich, dass die Söhne Christian und Michael Seifert die Familientradition innerhalb der Feuerwehr weiterführen.
Auch der Folkloregruppe blieb Karlfred Seifert bis heute treu, führte sie elf Jahre als Vorsitzender und leitete 40 Jahre die Fahnenschwingergruppe, wofür ihm sein Nachfolger im Amt des Vorsitzenden, Sascha Haas, recht herzlich dankte. Mitbedingt durch diese Tätigkeiten bereiste Seifert durch den Besuch von internationalen Folklorefestivals im Rahmen der Europeade viele Ziele in Europa und widmete sich der Partnerschaft der Gemeinde Linsengericht mit der französischen Gemeinde St. Etienne du Bois. Auch seine Ehefrau Martina liebt das Reisen und so hat man zusammen mit Afrika, Asien, Australien und Südamerika bereits alle Kontinente dieser Erde bereist.
Zu seinen Hobbys zählt natürlich auch die Landwirtschaft, wo er sich vor allem dem Kartoffelanbau widmet, aber auch mit seinen beiden Söhnen Christian und Michael und seiner Gattin Martina Blumenfelder in Altenhaßlau, Haitz und Roth betreibt. Bei den Dorfführungen anlässlich der jährlichen Altenhaßlauer Straßenkerb ist Karlfred Seifert federführend in der Gruppe aktiv, die den Zuschauern das landwirtschaftliche Leben im 19. und 20. Jahrhundert, größtenteils mit historischen Gerätschaften und entsprechender Kleidung und einer Prise Humor präsentiert.
In der Faschingssaison lässt der 66-Jährige zusammen mit seiner langjährigen Bühnenpartnerin Ulla Liehm als „Fritz vom Bauhof und Putzfraa Lisbeth von de Gemaa“ traditionell die lokalen Geschehnisse des letzten Jahres in humorvoller Art und Weise für die Besucher der Fidelio-Sitzungen im Rahmen eines etwas ungewöhnlichen „Protokolles“ Revue passieren. „Im Laufe seiner karnevalistischen Tätigkeit erhielt Karlfred bereits die Goldene Flamme, den Narr von Europa in Silber und Gold, den Hessischen Löwen und schließlich vor einigen Jahren das Goldene Vlies als höchste Auszeichnung der Narren. Umso mehr freut es uns, dass nun der Ehrenbrief des Landes Hessen dazukommt“, berichtete Heinz Bortheiser als Vorsitzender der KSG Fidelio.
Die für die Bühnenauftritte nötigen Informationen bekommt Karlfred Seifert als ehemaliger Altenhaßlauer Ortsvorsteher und langjähriger Bürgerliste Gemeindevertreter im Rahmen seines kommunalpolitischen Wirkens 1993 sozusagen hautnah in den verschiedenen Gremien mit. „Mit seinem typischen Humor gelingt es Karlfred dabei immer wieder, manche verfahrene Situation in den parlamentarischen Diskussionen aufzulösen und dabei die eigentliche Sacharbeit nicht zu vergessen“, so BGL/FWG-Fraktionsvorsitzender Heinz Breitenbach. Auch Bürgermeister Albert Ungermann gratulierte Karlfred Seifert und sagte „Mach weiter so. Wir brauchen Menschen wie Dich in der Kommunalpolitik.“
Bevor die Ehrung gemütlich bei Kaffee und Kuchen und einem Gläschen Wein ausklang, bedankte sich Karlfred Seifert: „Diese Ehrung gilt nicht nur mir, sondern sie gilt auch meiner Frau und allen meinen Weggefährten, mit denen ich zusammengearbeitet habe. Wenn wir sachlich und fair agieren, dann werden wir es auch schaffen, junge Menschen für die Kommunalpolitik zu begeistern.“

Foto (von links): Albert Ungermann, Martina Seifert, Karlfred Seifert, Thorsten Stolz, Heinz Breitenbach, Heinz Bortheiser, Sascha Haas und Markus Mayer